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May 25, 2022Liked by Aya Velázquez

Wie immer, klar positioniert und penibelst recherchiert . Vielen Dank dafür.

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Das wirkt auf mich alles so wie eine persönliche Verletzung von André Krengel – tut mir leid. Dass dieses Treffen ein riesen Fehler war, ist klar. Aber Michael Ballweg die böse Absicht zu unterstellen, die Bewegung ans Messer zu liefern ist absurd und zeig wie wenig der André in Wahrheit mitbekommen hat, obwohl er doch so dicht dran war. Das Gleiche gilt für die Art und Weise, wie er die Bustour kommentiert. Man muss das nicht gut finden, aber Indem er das Absingen der Deutschland Hymne als Merkmal für rechte Gesinnung brandmarkt übernimmt er die Sicht der so genannten liberalen Eliten, ist ihm das nicht bewusst? Und das Interview mit Olaf Sundermeyer war nicht nur in meinen Augen zwar ein Reinfall, aber nicht, weil Michael Ballweg da irgendwas mit Absicht weggelassen hätte. Er war (und ist) vermutlich immer noch politisch sehr naiv und hatte nicht die Abgebrühtheit und die Erfahrung, um dem schrägen Sundermeyer Paroli zu bieten. Nein, es ist vieles schlecht gelaufen und dass dieses Saalfeld Treffen von der medialen Propaganda ausgenutzt worden ist, um den Begriff Querdenker gesellschaftlich als Wert zu vernichten ist absolut eine Tatsache und geht auf Michael Ballwegs Konto. Aber nicht als bewusste Aktion, sondern tatsächlich als Dummheit. Er war ein wichtiger Impulsgeber in den ersten Monaten, aber dann war er einfach nur noch überfordert von dem, was er los getreten hat. Und klar kann man ihm vorwerfen, dass er das Label weiterhin versucht hat in seinem Sinne zu kontrollieren. Aber auch daran ist in meinen Augen nichts wirklich bösartiges, sondern es ist seinem Mangel zuzurechnen die ganze Situation wirklich umfassend sehen und analysieren zu können. Er hat einfach so weiter gemacht, wie er es als Unternehmer gelernt hat. Das ist dumm, weil es um etwas anderes ging, aber es war nicht falsch im Sinne von bösartig. André Krengel und andere, die sich gekränkt fühlen, sollten loslassen. Querdenken und Ballweg sind längst nicht nur auf der Straße von vielen anderen Einzelkämpfern und Initiativen eingeholt und in der Funktion, die sie hatten zeitgemäß ersetzt oder ergänzt worden. Trotzdem spielen sie mit und ich finde, wir sollten ihnen mit dem gleichen Respekt begegnen, wie allen anderen auch, die sich engagieren. Alles andere ist "dIvide et impera", die Technik schlechthin, den Widerstand zu spalten. Und davon haben wir wahrlich genug erdulden müssen, als dass wir es uns leisten könnten, dem auch noch selber Vorschub zu leisten. Punkt.

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May 26, 2022·edited May 26, 2022

Interessantes Interview. Vor allem das Framing im Kopf, das nicht nur die Interviewerin zwischen den Zeilen permanent mit sich herumträgt: Irgendwas mit rechts, kann nur ganz böse sein.

Da wird von "bewusster Falle" gesprochen, als hätte Ballweg vorher die Polizei informiert. Hat er das, ist das irgendwo belegt?

Und dann darf natürlich das Reichsbürger-Framing nicht fehlen, das der ganzen Sache sofort einen entsprechenden Stempel aufdrückt. Da muss man dann zun Glück auch gar nicht mehr hinterfragen, sondern hat die Wertung schon im Kopf.

Was ist eigentlich nochmal genau das Problem mit den sog. "Reichsbürgern", eine Szene, die ja recht vielfältig und bunt ist, durchaus mit einigen schwarzen Schafen, Fitzek hat daraus ein unseriöses Gechäftsmodell gemacht: Sie stellen vor allem Fragen zu möglichen Rechtsmängeln der Bundesrepublik seit 1990. Und da gibts so interessante Dinge wie ein verschwundener Geltungsbereich des Grundgesetzes (früher Art. 23 Grundgesetz) oder noch geltendes Besatzungsrecht (vom wissenschaftlichen Dienst des Bundestages bestätigt). Man sollte meinen, kritische Menschen bohren da mal nach und schauen sich das Ganze genauer an. Das kann man ganz neutral, auch aus rechtlichem Interesse machen und stößt auf interessante Themenkomplexe, z.T. schlichtweg tabuisiert. Aber nein, ja nicht nachbohren.

Und wenn wir schon beim Framing sind. Die Autorin hat ja in der Vergangenheit durchaus Sympathien für die FFF-Bewegung durchblicken lassen, ebenso Greta - was sie jetzt nicht mehr so an die große Glocke hängt. FFF hat durchaus Berührungspunkte mit radikalen Organisationen wie XR, die z.T. von Demokratie zur Durchsetzung der Klimaziele nichts halten. Sind die Ansichten jetzt entsprechend verbrannt, die Autorin im Prinzip ein Agentin der "controlled opposition". Bei analoger Anwendung des Framings läge das Nahe: Spaltkeile reintreiben. Man sieht, wie schnell man Menschen in eine Schublade ablegen kann, wenn man aufhört zu hinterfragen.

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Als bewusste Bürger werden wir lernen müssen, ALLES Framing aus unseren Köpfen zu verbannen. Jede Vorverurteilung zu vermeiden. Wir werden lernen müssen, mit Rechten zu reden und zu diskutieren, genauso wie mit Linken. Wir sollten mehr MIT sogenannten Reichsbürgern reden, als über sie. Und wir sollten uns grundsätzlich der Bequemlichkeit enthalten, jemandem irgend etwas einfach nur deshalb zu glauben, weil er sprachgewandt formuliert. Dann wird es egal sein, was über Reichsbürger, AfDler, Querdenker, oder Friedensschwurbler in Mainstreammedien geschrieben wird - oder auch in den alternativen Medien. Und es wird für uns auch kein Problem mehr sein, die deutsche Nationalhymne anzuhören oder auch mitzusingen, weil wir auch kein Framing indieser Hinsicht mehr zulassen. Wir müssen uns selbst ein Bild machen, indem wir selbst beobachten - die vielen verschiedenen Stimmen, die sich laut hervortun, dürfen und sollen wir natürlich hören - es gibt immer wichtige Info zu entdecken - aber versuchen wir einfach, nicht auf fahrende Züge aufzuspringen. Gehen wir lieber langsamer - zu Fuß - und treffen uns in der Gesellschaft von Individuum zu Individuum. Dann haben wir eine Chance, eine lebenswerte Parallelgesellschaft zu der Massen-Konsumgesellschaft zu etablieren.

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Unter der Überschrift des einen "berüchtigten" Treffens wird hier allerlei zitiert, was der Abwertung der Person dienlich sein könnte. Diese Art von persönlichem Angreifen unterscheidet sich vom erwähnten Jan Böhmermann nur insofern, als die Zielgruppe der Streitschrift hier die Menschen in der Demokratiebewegung sind und nicht deren Verhöhner.

Dies lässt sich kaum mehr mit persönlichen Distinktionsbedürfnissen begründen und stellt wohl selbst einen aktiven Spaltungsversuch dar.

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Sehr interessant, vielen Dank. Thorsten Schulte konnte schon letztes Jahr nicht verstehen, warum Michael Ballweg ihn absolut nicht auf den Demos haben wollte.

Was die Nationalhymne angeht, ist mir neu, daß sie der rechten Szene zugerechnet wird. Wir haben sie in der Familie immer gesungen, wenn wir nach einem Familienbesuch wieder glücklich aus der DDR ausgereist sind. Nach der ganzen Schikane an der Grenze, bei der Anmeldung vor Ort, Vopo Kontrollen usw. waren uns die Worte "Enigkeit und Recht und Freiheit" immer besonders wertvoll. Mir bedeutet diese Hymne auch heute noch viel, gerade in der gegenwärtigen Lage einer totalitären Übernahme unserer Länder.

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„ Er hat auch mit Bosch und Daimler zusammengearbeitet, direkt nach der Gründung seines ersten Start-Ups, und so sympathische Produkte wie Kinder-Tracking-Software auf den Markt gebracht - später Tracking-Software für Unternehmen, die ihre Angestellten eh schon über alle Maßen ausbeuten.“

Was ist denn das für ein Schwachsinns—Konglomerat?

Einfach etwas zusammendichten und schon ist der Eintopf zusammen?

Weil jemand Software an Daimler und Bosch verkauft, ist das schändlich?

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